Fair in die Schule

Schulmaterial auf blauem Hintergrund

Fair in die Schule – Tipps für nachhaltiges Schulmaterial

Es raschelt, als das Kind in die Schultüte greift. Lauter tolle, bunte, neue, einzeln verpackte Kleinigkeiten, die Kinderherzen höher schlagen, Eltern-Geldbeutel leichter und die Umweltbelastung größer werden lassen. Wir haben hier ein paar Tipps zusammengestellt, die „Back To School“ fairer werden lassen. Auch wenn nicht alle Tipps mit Fokus auf Nachhaltigkeit für alle Situationen zutreffen, mag es doch helfen, sich vorab damit zu beschäftigen. Damit es so fair wie möglich wird für alle drei Beteiligten: Fair für die Eltern, fair zur Umwelt und fair zu den Kindern.

1. Weiterverwenden, Wiederverwenden, Leihen, Kaufen.
Mit dieser Reihenfolge kann man vermeiden, Bastelmaterial – wie Scheren, Post-Its, Radierer, Kleber etc. – aus Vorschulzeiten oder Ferien zu Hause liegen zu haben und doch nochmal kaufen zu müssen. Einmal durch alle Zimmer schau’n, was weiterverwendet werden oder längst vergessen aus der Schublade wieder auftauchen kann. Damit das Kind mitmacht, müssen die altbekannten Dinge wieder interessant werden: Malstifte farblich sortieren und spitzen, Kleber vom klebrigen Rand befreien und Lineal putzen bis zur originalen Farbe. Schon macht es mehr Spaß. Die Eltern bekommen dabei auch die Bastelschublade mal aufgeräumt. Junge Kinder leihen von älteren Geschwistern oder Freunden, bekommen beim Herrichten der Dinge dann 1:1-Zeit mit dem Elternteil – win-win-win.

2. Fair kaufen.
Manchmal bleibt doch nur das Neukaufen, vor allem bei Verbrauchsmaterial. Hier kann man vorab schon auf und Nachfüllbarkeit – bei Federhalter, Druckbleistiften und Kugelschreiber – und Nachhaltigkeit – bei allem anderen – achten. Unten dazu weitere Tipps für Utensilien. Auch die Sicherheit der Schüler darf nicht zu kurz kommen. Die Tipps und Vorgaben der Lehrer und Schule sind hier nochmal extra wertvoll. Wer regional einkauft in einem Laden, der ganzjährig Schreibwaren anbietet, kann viel sparen bei meist besserer Qualität.

3. Aufmerksam in die Schule.
„Schulweg ohne Eltern macht Kinder glück¬licher“ (https://www.test.de/Special-Einschulung-Was-wichtig-ist-fuer-einen-guten-Start-1243089-5429873/). Grundschulen haben genau deswegen ein Einzugsgebiet, um keinen langen Schulweg zu haben (https://www.allrecht.de/alles-was-recht-ist/einschulung/). Nutzt man dies, kann das Kind alleine oder in der Gruppe, zu Fuß, mit Fahrrad oder Roller in den Tag starten. Nach ein paar begleiteten Versuchen in den ÖPNV kann auch ein Grundschüler alleine Busfahren. Eltern und Umwelt werden geschont, indem man dem Kind mehr zutraut und keine extra Runde mit dem Auto fährt.

4. Aufmerksam in der Schule.
Auch in der Schule kann auf die Umwelt geachtet werden. Wird die wiederverwendbare Jausen- oder Brotzeitbox und Trinkflasche mit unverpackten und regionalen Zutaten gefüllt, ist der Hunger schnell gegessen. Muss es doch eine Folie für’s Brot sein, hilft ein buntes Bienenwachstuch, selbstgemacht (ja, der nächste Bastelnachmittag) oder aus dem Unverpackt-Laden.
Für den doch anfallenden Müll kann man sich von Anfang an fragen: Wie trennen die Schüler und Schülerinnen in der Schule Müll? So muss dann auf nichts verzichtet werden.

Jeder Einzelne kann nicht alles tun, was die Welt braucht. Aber die Welt braucht alles, was jeder Einzelne tun kann.

Extra Tipps für Utensilien:

– Schultasche: Auch hier gilt: Was vom Vorjahr noch weiterverwendet werden kann, gewinnt. Beim Neukauf also auf Farbe, Form und Motive setzen, die lange gefallen – das Kind unbedingt mitbestimmen lassen. Wenn Naturmaterialien oder Recyclingkunststoff verwendet wurden, freut sich die Umwelt. Eltern freuen sich, wenn die Tasche reparierbar und regendicht ist – sonst müssen die wichtigen Dinge drinnen eventuell ersetzt werden.

– Papier: In Deutschland werden jedes Jahr 200 Millionen Schulhefte von unseren Kindern beschrieben. (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/schulstart-dem-blauen-engel) Recyclingpapier kann ohne Einschränkung bevorzugt werden. Am umweltfreundlichsten sind die Papiere mit dem Blauen Engel (https://www.blauer-engel.de/). Alle Produkte, die dieses Siegel tragen, bestehen zu 100 Prozent aus Altpapier (kein Einsatz von frischen Holzfasern). Holzfreies Papier ist hier keine umweltfreundliche Alternative. Wenn die Eltern Ordner aus dem Büro vor dem Mülleimer bewahren, können diese vielleicht nicht verwendet werden.
Papier kann außerdem wunderbar genutzt werden, um Bücher und Hefte einzuschlagen – dann halten diese auch länger. Geschenk-, Zeitungs- oder Backpapier eignet sich wunderbar – ein weiterer Bastelnachmittag.

– Stifte: Gut fürs Kind und Umwelt sind Stifte ohne Kunststoff, Lösungsmittel, Konservierungsstoffe, Azofarbmittel und PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Stiftung Warentest schaut sich das alle zwei Jahre an. 2018 sah das so aus: https://www.test.de/Buntstifte-Filzstifte-und-Tinten-im-Test-Schadstoffe-in-jedem-dritten-Set-1707740-5358805/. Wer mehr auf Holz setzt, kann auf die FSC-Gütesiegel oder das PEFC-Siegel und damit auf Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern (siehe Siegel unten) achten. Gut für Eltern und Umwelt: Nachfüllbare Alternativen sind meist günstiger schon nach kurzer Zeit – Füller aus Holz, Metall oder PVC-freiem Kunststoff eignen sich dazu, aber auch Filzstifte. Das CE-Zeichen EN 71 (https://www.ce-richtlinien.eu/das-ce-zeichen/) besagt, dass ein Produkt als Spielzeug für Kinder eingestuft ist und die Grenzwerte für Schwermetalle der Europäischen Norm einhält (gilt auch für Fasermaler, Deckfarben und Wachsmalkreiden). Für Bleistifte gilt es nicht, wird aber von Herstellern manchmal eigenmächtig verwendet. Übrigens: Tinte besteht in der Regel aus gesundheitlich unbedenklichen Stoffen. Statt Tintenkiller mit giftigen Stoffen und im Plastikmantel gibt es auch Radierer aus Kautschuk, mit denen sich Tinte entfernen lässt.

– Kleinzeug:
Radierer: PVC- und Weichmacher-frei und aus Naturkautschuk
Spitzer: mit austauschbaren Messern
Taschenrechner: mit Solarzellen
Laptops: mit austauschbarem Akku
Federmappe: vor allem in der Grundschule lieber kein Beuteletui, da Stifte darin leichter abbrechen können

Zertifikate:

Blauer Engel: https://www.blauer-engel.de/


CE-Zeichen EN 71: https://www.ce-richtlinien.eu/das-ce-zeichen/


FSC-Gütesiegel: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/siegelkunde/fsc-label-holzprodukt


PEFC-Siegel: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/siegelkunde/pefc-label-holzprodukte

Weiterführende Links:
– Recyclingpapier-Projekt:
https://www.blauer-engel.de/de/aktionen/secondhand-verliebt-schulstart-mit-dem-blauen-engel-100-recyclingpapier-fuer-unsere-umwelt
– Nachhaltig(er)es Musterset:
https://www.umweltwissen.at/upload/files/Aktuelles/NO%CC%88-Musterset_Download_barrierefrei.pdf

 

 

Viel Spaß beim Schulstart oder Wiedereinstieg wünscht Eure Stephie von Zukunft UnterFAIRing

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